Ironman Hawaii - Mythos, Herausforderung, Abenteuer

Ironman Hawaii – Geschichte der ersten 10 Jahre

Die Idee zum IRONMAN auf Hawaii entstand aus einer Bierwette heraus im Jahr 1977. Auf der Insel Ohahu fanden die militärischen Ausdauerwettkämpfe statt und der amerikanische Marineoffizier John Collins debattierte mit gleichrangigen Offizieren, ob nun Läufer, Schwimmer oder Radfahrer härtere Ausdauersportler seien. Und so kam es zu später Stunde zur Bierwette, alle drei Disziplinen in möglichst kurzer Zeit nacheinander zu absolvieren. 

Die Idee des IRONMAN war geboren.

So stand nun die Herausforderung über 2,4 Meilen (3,86 km) Schwimmen im Ozean vor der Küste von Waikiki, das 112 Meilen (ca. 180 km) lange Radrennen auf der Insel Ohahu und der abschließende Marathonlauf (42,2 km) auf Honolulu. So starteten am 18. Februar 1978 gerade einmal 15 Athleten für eine Startgebühr von drei US-Dollar am Strand von Waikiki zur ersten Austragung des Ironman Hawaii.

6 Jahre später stellten sich bereits mehr als 1000 Athleten der Herausforderung der 140 Meilen (226 Kilometer).

Der Gewinner von 1978 war Gordon Haller, der die Strecke in 11:46:58 Stunden meisterte. Man beachte, dass es damals noch keinerlei Verpflegungsstationen auf der Strecke gab und jeder auf sich alleine gestellt war. Nicht verwunderlich, dass sich einige Sportler unterwegs an Imbissbuden stärkten und auch Passanten um etwas Essbares baten. Vor allem aber war das Trinken für viele ein großes Problem, das der lange führende Amerikaner Dunbal erfahren musste. Er konnte zu wenig trinken und fiel auf der Laufstrecke weit zurück bis er sich mit Muskelkrämpfen geschlagen geben musste.

1979 wurde das Rennen wegen schlechten Wetters um einen Tag verschoben, auch am Tag danach ließ die aufgewühlte See vor der Waikiki Beach kein Schwimmen zu. So wurde die Anfangsdisziplin in einer geschützten Bucht ausgetragen. Von den 30 gemeldeten Triathleten starteten jedoch nur 14 Männer und die erste Frau in das aufgewühlte Wasser der Badebucht nahe dem Ala Moana Park. Sieger wurde Tom Warren, der die Vorjahreszeit um über eine halbe Stunde verbesserte. Die Siegering Lyn Lemaire finishte in 12:55:38 Stunden.

Die große Bekanntheit wurde von den Medien bereitet, der Sieger von 1979 – Tom Warren – im Beitrag des US-Blatt “Sports Illustratet” zur Kultfigur stilisiert.. Ein Jahr später wurde der Ironman von ABC im TV übertragen.

1980 starteten bereits 106 Männer und zwei Frauen, wobei beachtliche 95 das Ziel erreichten. Sieger wurde der Mann, der den IRONMAN in den folgenden 17 Jahren nachhaltig prägen wird: Dave Scott, ein 27-jähriger Schwimmlehrer aus Kalifornien. Bei seinem ersten von insgesamt sechs IRONMAN-Siegen durchbricht der Amerikaner als erster Mensch die bis dato magische Zehn-Stunden-Grenze deutlich. 9:24:33 Stunden benötigte «the man» für den 226-Kilometer-Event, währenddessen Robin Beck für ihren Sieg bei den Frauen 11:21:24 Stunden benötigte und damit die bisherige Bestzeit um mehr als 90 Minuten unterbot.

1981 stand aus Sicherheitsgründen der Umzug nach Kailua-Kona und somit auf die heute Austragungsstätte auf Big Island an. 304 Männer und 22 Frauen waren es bei der vierten IRONMAN-Austragung 1981, welche 299 Finisher hervorbrachte. Der Sieger war John Howard, der bereits als Radfahrer erfolgreich mit dem US-Radteam Teilnehmer bei den olympischen Spielen 1972 und 1976 war.
Scotts Siegerzeit aus dem Vorjahr blieb allerdings unangetastet; Howard benötigte 9:38:28 Stunden. Einen Rekord der besonderen Art stellte Walt Stack auf: Mit 73 Jahren war er der bislang älteste Finisher in 26:20 Stunden. Bereits knapp tausend Helferinnen und Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.

1982 erlebten die Veranstalter ein Novum: Wegen des großen Interesses wurde sowohl im Februar als auch im Oktober ein IRONMAN durchgeführt. Die Sieger damals: Scott Tinley vor Dave Scott im Frühjahr, Dave Scott vor Scott Tinley im Herbst, was die große Popularität der beiden Triathleten bis zum heutigen Tag erklärt. Erstmals wurden die Teilnehmerzahlen auf 850 limitiert. Die Triathlonsportart hat sich weltweit bereits verbreitet, in den USA waren bereits über 200 Triathlonveranstaltungen, auch die ersten europäischen Auflagen wurden ausgetragen.

Das nennt man Frauenpower – 1983 waren 14 Prozent Teilnehmerinnen von insgesamt 964 Startern. Es gewann das Schwesternpaar Sylvianne und Patricia Puntous, bei den Männern abermals Dave Scott in einem Sprintentscheid nur 33 Sekunden vor Scott Tinley.

1984 unterbot Dave Scott bei seinem vierten Sieg bei mörderischen 45 Grad Hitze erstmals die Neun-Stunden-Marke mit 8:54:20 Stunden. Unterwegs hatte es allerdings noch anders ausgesehen. Mark Allen führte nach dem Radfahren mit über elf Minuten Vorsprung, brach dann aber auf der Laufstrecke ein. Die Temperaturen forderten weiteren Tribut: von 1036 Gestarteten erreichten 903 das Ziel.

1985 wurden in den USA erstmals Qualifikationswettkämpfe ausgetragen, um die Teilnehmerzahl limitieren zu können. Erst 3 Jahre später wurden die ersten Quali-Rennen in Europa ausgetragen. In Abwesenheit von Dave Scott gewinnt Scott Tinley.

Der kommerzielle Erfolg lässt die Veranstalter 1986 erstmals 100.000 Dollar Preisgeld an die ersten 15 Männer und Frauen auszahlen. Außergewöhnlich zu dieser Zeit war, dass die Triathlon-Profis und Amateure gemeinsam starteten. Dave Scott konnte sich als Seriensieger behaupten und bei den Frauen beginnt eine ebenso bemerkenswerte Ära: Paula Newby Frazer. Der Frau aus Zimbawe gelingt ein beeindruckender Einstand als Siegerin, indem sie die 10-Stunden-Marke mit 9:49:14 Stunden pulverisiert.

1987 ist das Jahr, das mit dem “Ironwar” eine außergewöhnliche Geschichte schreibt. Es kam bei der Austragung zu dem packenden Duell in der Geschichte des Ironman zwischen den Mehrfachsiegern Dave Scott und Mark Allen. 14 Kilometer vor dem Ziel führte noch Mark Allen mit viereinhalb Minuten Vorsprung. Dann setzte Dave Scott zu einer seiner unwiderstehlichen Verfolgungsjagden an und schaffte das Unmögliche: Bis ins Ziel nahm er seinem Erzrivalen noch elf Minuten ab und realisierte seinen sechsten Sieg – eine bis heute bei den Männern unerreichte Bestleistung.
Stark auch die Leistung von Siegerin Erin Baker. Mit ihrer Zeit von 9:35:25 Stunden läuft sie als 26. aller Teilnehmenden über die Ziellinie. Erstmals ist mit Wolfgang Dittrich ein Deutscher schnellster Schwimmer.
Die Tatsache, dass noch immer eine geringe Anzahl Startplätze verlost werden, treibt zuweilen eigenartige Blüten. Spenden von bis zu 100000 Dollar werden von wohlhabenden Triathlon-Fans auf Konten wohltätiger Institutionen überwiesen, vorausgesetzt der Name des Spenders erscheint auf der Ironman-Startliste.

1988 feiert der IRONMAN Hawaii sein 10-jähriges Jubiläum. Gordon Haller, der Sieger der Erstauflage, ist der einzige im Feld, der alle bisherigen IRONMANS gefinished hat. Man bemerke, mit der Siegerzeit von Scott Molina von 8:31 Stunden ist heute immer noch eine Platzierung unter den Top-10 möglich. Die Vormachtstellung der Amerikaner ist längst nicht mehr so überlegen wie zu Beginn, in Europa steigt das Leistungsniveau rasant – nicht zuletzt auch, weil man sich erstmals im deutschen Roth für einen Startplatz in Übersee qualifizieren konnte. Auffällig: Die Frauen werden immer stärker. Die Siegerzeit von Paula Newby Frazer von sagenhaften 9:01:01 Stunden hat bei den Männern für Rang elf gereicht.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Redaktion | blog by triafreunde.com

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