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Evolution Running – Prinzip Rückstoßelastizität

Wer als Läufer in der Lage ist, bei jedem Schritt die Elastizität von Muskeln und Bindegewebe als Vortriebskraft zu nutzen, spart viel Energie und kommt mit gleichem Kraftaufwand schneller ans Ziel. Das ist auch das Geheimnis, wie die großen afrikanischen Meister des Langstreckenlaufs ihre europäischen Mitstreiter dominieren.

Deren hocheffiziente Lauftechnik hat Ken Mierke analysiert und sein Konzept „Evolution Running“ entwickelt, das er in dem Buch „Lauftraining für Triathleten“ ausführlich erklärt.

Denn ökonomisches – und somit schnelles und verletzungsfreies – Laufen ist erlernbar. Wenn man ein Gummiband dehnt und dann loslässt, schnellt es mit voller Kraft zurück. Das Gleiche passiert, wenn menschliches Gewebe gedehnt und anschließend entspannt wird. Es schnellt zurück und stellt somit eine äußerst wichtige Kraftquelle dar, die uns Vortrieb verleiht – ohne zusätzlichen Energieaufwand! Ursache ist die Rückstoßelastizität von Muskeln und Bindegewebe. Wird beim Laufen also beim Vor- oder Mittelfußlauf auf das elastische Gewebe verlagert, dämpft dies einerseits den Aufprallschock und beschleunigt andererseits den Körper.

Was passiert nun, wenn man ein Gummiband dehnt, gedehnt hält, und es dann loslässt? Es schnellt mit derselben Kraft zurück. Diesmal funktioniert das menschliche Gewebe allerdings nicht so. Wenn man es dehnt und gedehnt hält, wird es länger. Die Energie, die vor dem Dehnen bestand und gespeichert wurde, geht verloren. Effiziente Läufer halten daher die Kontaktzeit zwischen ihren Füßen und dem Untergrund so kurz wie möglich, um aus der Rückstoßelastizität die meiste Energie zu gewinnen. Je länger die Füße auf dem Boden bleiben, desto mehr verliert diese Schnelligkeitsressource ihre Wirkung.

Der häufigste und schlimmste Fehler beim Laufen ist, den Fuß vor dem Aufsetzen vorzustrecken, um möglichst lange Schritte zu machen. Durch dieses Vorschwingen des Unterschenkels wird jedoch viel Energie vergeudet und in vielerlei Hinsicht das Verletzungsrisiko erhöht. Wenn der Fuß vor dem Körper den Boden berührt, ist das Bein nicht in der Lage, sofort Kraft für den Vortrieb zu entwickeln, und der Läufer muss warten, bis sich sein Körper über dem Fuß stabilisiert hat. Erst wenn der Körper sich direkt über dem Fuß befindet, ist ein Abdruck möglich. Dabei hebt sich in der Regel der Körperschwerpunkt des Läufers aus der horizontalen Ebene nach oben.

Diese Aufwärtsbewegung wiederum trägt nicht zum Vortrieb bei und ist verschwendete Energie. Die richtige Aufsetzposition direkt unter dem Körperschwerpunkt ist daher das A und O des ökonomischen Laufens. Wenn der Fuß an der richtigen Stelle relativ zum Körper aufgesetzt wird, minimiert sich die vertikale Bewegung, und die Rückstoßelastizität von Muskeln und Bindegewebe kann effektiv zum Vortrieb genutzt werden.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Redaktion | blog by triafreunde.com

Coaching Fragtom

Hinter coaching fragtom steht Tom Stark, der seine Erfahrung aus mehr als 20 Jahren Triathlon und als langjähriger Vereins- und Triathlontrainer weitergibt.

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