Toms Triathlon Blog

Challenge Roth 2013 – Vorstart

Dieses Jahr ist mein 3. Start in Roth und zur möglichst besten Entspannung vor dem Rennen, bin ich mit geliehenem Wohnanhänger bereits am Donnerstag mit meinen Sohn angereist. Wider Erwarten waren auf dem Camping-Platz am Rothsee die guten Stellplätze schon belegt – dafür habe ich den Platz mit direktem Blick auf die Rennstrecke bekommen. Nach dem provisorischen Abendbrot im freien (Dreimal dürft ihr raten was es gab: Nudeln und Ei) ging es zum Rothsee, das „Abendroth“ geniessen. Der Stress der letzten Tage, also solche Themen, die man viel zu lange vor sich her geschoben hat – Steuererklärung – sind erledigt und der Stress viel einfach ab. Bereit!

Freitag in der Früh – was gibt es schöneres als Eierkuchen mit seinem Sohnemann zu genießen, die in der Nacht angereisten Starter schauten noch ganz verpennt aus den Zelten, wir waren schon fröhlich am Zählen von Rennrädern.. „Papa, schau mal, der da.. hat eine Scheibe hinten am Rad.“.. Mh, tatsächlich gab es schon einige Rennfahrer, die das Triathlon-Equipement in entsprechender Tageszeit noch mal ausprobieren wollten. 

Die Rennstrecke bin ich Sonntag vor eine Woche mit Henrik abgefahren. Klar, vom Trainingseffekt her war das nicht mehr unbedingt nötig, aber für den Kopf sehr wohl – er hat mich am Kalvarienberg in Greding beim 20min Intervall auch vorne wegfahren lassen.. das schmeichelt ;)

Sind wir beide auf die Triathlonmesse und zur Startnummernausgabe, kamen mit vielen Beuteln und Säcken wieder, auch im Gepäck ein neuer Satz Mäntel. Die gut 2500 Radkilometer auf dem Triathlonbike haben an den Reifen eine beachtliche Zahl von Rissen, Schnitzern hinterlassen. Werde die am Nachmittag wechseln und einfahren, möchte hier keine Überraschung im Rennen erleben.

Zum Mittag am Wohnwagen gesellen sich das erste mal auch meine Eltern und Schwiegereltern, die das Rennen hautnah erleben möchten – und ich darf bemerken, das verpflichtet! Also Nachmittag halbwegs entspannt verbracht, merkte meine zunehmende Anspannung vor dem Rennen. Die kleine 30 minütige Radrunde hat mich dann ganz gut eingefangen. Beim Fahren wedelten die Beine von ganz alleine herum, der Vergleich mit einem aufgeregten Hund liegt hier schon nahe und weniger als 34er Schnitt wollten einfach nicht sein.. 

Zweifel am Tag davor

Der Tag des Jahres, das Ungewisse, das Emotionale und das Dramatische war zum Greifen nah. Jetzt zählt nichts mehr, jetzt wird abgerechnet. Das Ungewisse – der Fuß, der 8 Wochen keinen Laufkilometer hatte, sollte morgen zeigen, ob er willig ist oder ich das Rennen als Zaungast beenden muss.

Das hin und her mit der Sehnenentzündung und dem schiefen Schuh (ihr erinnert euch an den Schuh mit der Eigenpronation).. und dann das AUS vom Orthopäden – das hat mich vor 6 Wochen zum Heulen gebracht. Also ernsthaft, so hart mich das noch nie getroffen, ich bin Anfang Juni zur MRT gefahren und neben der Diagnose ahnte ich schon, dass dies das aus für alle kommenden Rennen ist.. Die letzten 8 Wochen bis heute habe ich unglaublich viel Radkilometer in Intervallen und hügeligen Ausfahrten gesammelt. Aber so richtig platt und müde, wie in den letzten Jahren unmittelbar in der Trainingsphase war ich allerdings auch nicht. Aber ob mir das morgen helfen wird, ihr erahnt meine Zweifel.

Jedenfalls habe ich viel moralische Unterstützung von Family und Vereinskollegen (und –innen) bekommen, die immer wieder betonten, dass die Gesundheit vorgehe und ich nicht Laufen soll. Die jetzige Knochenhaut-Entzündung und Ablösung braucht Zeit! Mein Orthopäde riet mir ebenso Laufpause. Übrigens gehören die Ärzte in der sportsclinic-muenchen meinen Ärzten des Vertrauens und zu den wenigen Docs, die einen Läufer mental verstehen und wissen, das NICHT-Laufen in der Vorbereitungsphase der blanke Horror ist. Aber er sagte auch, dass an der Schnelligkeit beim Laufen so viel auch nicht mehr herausgeholt werden könne.. Ihr werdet sehen, sie werden alle Recht behalten!

Sideevents Challenge Roth

Der Vormittag geballt mit Terminen, die Junior-Challenge mit meiner Tochter, ein fantastiches, emotionales und top-organisiertes Rennen. Sie hat sich beim Wettkampf von einer hinteren Platzierung nach dem Schwimmen zur 2. schnellsten Laufzeit nach vorne durchgekämpft. Ein tolles Erlebnis für uns alle. Ich habe mich insbesondere über das Erinnerungsfoto mit Joe Kelly gefreut – ok, sie wusste noch nicht all zu viel über ihn.. Aber das kann ich ihr ja später mal erzählen..

Mittag war der Frauen-Lauf .. Ok, nennt sich ja Challenge Women, war ein schönes Sideevent. Einige melodisch eingefasste Anfeuerungsrufe „Schöne Haare habt ihr, Schöne Haare habt ihr …“ fand ich witzig ;)

Die Damen wurden von den vielen Zuschauern würdig empfangen, ebenso meine Frau, die souverän gefinished hat .. toller Spaß bei tollem Wetter.

 

Bike Checkin und Nudel-Anekdote

Dann raus aus Roth und zu sich kommen, das Rad zum Check-In klar machen. Die neuen Mäntel draufgezogen und meine Ernährungsumstellung beim Bike – 80% Gels – hat einen Vorteil, ich brauchte keine lästige Tasche für die Riegel, sondern konnte mir mein bevorzugten salzigen Gels auf das Oberrohr kleben. 10 min Testfahren, noch mal mit Isolierband abkleben, damit man sich die Haut an den Oberschenkeln nicht aufritzt.

Jetzt noch der Familie zeigen, wie man im Rennen an ihnen vorbeirauschen wird. Danke auch dem Team von EquipeRed für den Einteiler, der passt farblich perfekt zum Helm und Rad. „Komm, lass uns jetzt mal ein Foto machen, jetzt sieht er noch frisch aus..“ der hämische Kommentar aus der 2. Reihe.. Recht sollte sie behalten ;) 

Alles klar dacht ich mir, mit Schlappen und dem funktionsfertigem Bike zum Checkin – die Gänsehaut war da.. ‚Wo ist mein Platz, unbedingt einprägen, nicht wie beim letzten Start in die falsche Reihe abbiegen und Spruch kassieren „sollte mal zu den Pfadfindern gehen, sein Rad findet Tom Stark nicht“’.

Rad ist eingecheckt und jetzt Nudeln kochen.. Da kannste dich als Papa anstrengen und Tagesprogramme machen wie de willst, kommt dein sohn eines Tages an und sagt „Papa, ich liebe dich..“ und ich frage was großartiges ich geschafft hätte, so viel Zuneigung zu bekommen, er weiter: „.. weil du mit mir Nudeln kochst“.. Was soll man dazu sagen ;)

In der Zwischenzeit hat sich Family ans Werk gemacht, um das tolle Transparent zu bauen und zu bemahlen. Seht selber. 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Redaktion | blog by triafreunde.com

Tom

Seit 15+ Jahre Triathlet und begeisterter Triathlon Coach. Zu meinen Erfolgen zählt das Finish von über 15 Triathlon Langdistanzen, davon 8 mit einer Zeit von unter 10h. Ich habe zahlreiche Olympische Distanzen teilweise mit Top 50 Platzierungen oder den Sieg in der Altersklasse belegt.

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