Toms Triathlon Blog

Wintererlebnis mit Bodenhaftung

In meinem Job als Softwareentwickler würde ich sagen – just in time – das das jetzt noch mal gut gegangen ist, genau eine Woche vor dem Trainingslager scheint die Welt wieder in Ordnung… Mein Plan für den Winter war – kein Plan! Also nicht stressen, alles kann, nichts muss – und da habe ich den Spass am Training neben Laufen und Schwimmen beim Skating-Ski entdeckt. So habe ich viele Kilometer, die ich normal in den Wintermonaten Januar / Februar laufe einfach mit dem Ski gewechselt. Das waren dann im Januar stolze 112 km Skating und doch noch 147 Lauf-Kilometer. Der Nicht-Plan schien der Abwechslung beim Grundlagen-Erwerb geholfen zu haben.

Dann war da im Januar auch noch der schnelle Winterlauf in Ismaning und schwupps, hat sich das Ziel des König-Ludig-Lauf ergeben. Ist nicht gerade um die Ecke, aber wenn ich schon nach Ettal rausfahre, dann soll sich die Strecke lohnen und habe mich also für die 50 km Skating Strecke entschieden.
Bei -19 Grad früh um 7 Uhr das Auto angeworfen, wunderwerk Technik! Zum Glück habe ich keinen Diesel, der sonst gedroht hätte einzufrieren. In Oberammergau sage und schreibe – 23 Grad Celsius! Da waren 3 Schichten Kleidung nötig, mehr ging auch nicht, um nicht gleich als Michelin-Männchen in der Reihe der Mutigen zu stehen. Hätte ich 2 Tage zuvor nicht die Ski selber von Hand gewachst, hätte ich denken können, dass die Ski mit Kontakt-Klebstoff versehen wurde, der gerade auf Schnee anfängt zu haften. Oder hat man mir nur gesagt, dass das Wachs ist?

Jedenfalls war der Lauf hoch interessant, noch nie bin so weit hinten im Feld gestartet – hat auch eher mit meiner nicht vorhandenen Sicherheit auf den Brettern zu tun, denn teils stelle ich mich schon noch an, als ob ich gerade lerne mit Stäbchen zu essen ;) Aber, der Wille war da und der Spaß am Fahren stellte sich nach den ersten 5 km auch ein. Klirre-kalt – den Riegel von Xeno-Fit, den ich mir gekrallt habe, konnte ich nur in Stücken abreissen dann musste den dann volle 5 Minuten im Mund bearbeiten, bis er mir überhaupt etwas von seinen Kohlenhydraten abgeben wollte.

Sehr cool, so ein übergrosse Sabber-Lätzchen als Startnummer, weiss noch nicht, ob das nebem meine anderen passt. Das war im übrigen der 40. König Ludwig Lauf und ich hatte das Gefühl, dass der schon ein paar Jahre unverändert so abläuft, alles super organisiert und eingespielt und die Verpflegung aussergewöhnlich, zumindest für mich als Triathleten – Wurst-Stullen und Käse-Stückchen wurden mir zumindest im Wettkampf noch nie gereicht ;)

Ich war eigentlich auch froh, dass ich bei dieser sibirischen Kälte nicht noch die letzte Schleife von 10 km laufen durfte, die WK-Leitung hatte wegen zu vieler ärztlicher Vorkommnisse für die langsamen Läufer den Weg 15 minuten vor mir gesperrt. War ok, ich bin dann ins Ziel und schnell verpflegt und glücklich, über meine ersten 40 km Skating-Ski am Stück..

Den nächsten Morgen hat mich dann der krasseste Virus ever erwischt, wahrscheinlich war mein “open window” zu weit offen, nach der Anstrengung, so dass ich 5 Tage lang im Bett mit anfangs über 40 Grad Fieber lag und einfach nichts mehr ging. In meiner Horror-Vision rauschte in Gedanken das Trainingslager auch schon an mir vorbei. Unglaublich!
Thumbs Up – haben wir noch mal hinbekommen, jetzt 2 Wochen später beim Leistungs-Test kann man die Auswirkung aber immer noch messen. Ich habe in der Leistungskurve so ziemlich die gleichen Werte wie vor einem Jahr um die selbe Zeit, aber der Knaller – bei 20 Pulsschlägen höher!
So hat sich nach dem Messergebnis der GA1 Bereich von 105 Pulsschlägen pro MInuten jetzt auf 135 Schläge erhöht?!?! .. das ist schon krass, aber halt durch den Infekt auch nur die halbe Wahrheit.

Aber warum ich das jetzt so locker schreiben kann? Weil es wieder bergauf geht, mit meiner Form und vor allem mit der Vorfreude auf Fuerteventura – nächste Woche Samstag erwarten mich da 24 Grad und das frisch geputztes Rad – hatte ich vergessen zu sagen, dass ich heute bei der ersten Radausfahrt im Münchner Süden der einzige bei 2 Grad und Regen war? ;)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Redaktion | blog by triafreunde.com

Tom

Seit 15+ Jahre Triathlet und begeisterter Triathlon Coach. Zu meinen Erfolgen zählt das Finish von über 15 Triathlon Langdistanzen, davon 8 mit einer Zeit von unter 10h. Ich habe zahlreiche Olympische Distanzen teilweise mit Top 50 Platzierungen oder den Sieg in der Altersklasse belegt.

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