Gerade lese ich in einer meiner Urlaubslektüre [amazon 389533765X inline] das fantastische Credo vom Stefan Schlett: “Es ist nicht wichtig, dem Leben Jahre zu geben, sondern viel wichtiger, den Jahren Leben zu geben!”.. und wenn ich so für dieses (Triathlon-) Jahr Fazit ziehe, dann kommt es mir so vor, als dass ich dieses Jahr 3 Jahre gefüllt habe. Mein Saisonhighlight sollte ja für 2011 die Jubiläums-Challenge in Roth werden, war ja auch so und es hatte für mich einen langen und positiven Nachhall, was nicht nur der Filmdokumentation auf dem BR geschuldet ist, sondern einfach weil es ein großartiges Spektakel war.
Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre: das Wörtchen nicht wäre :) Also nur angenommen die Challenge wäre nicht schon im Juli gewesen, dann hätte ich im Juli und August wunderbare Radausfahrten, Freiwasserschwimmen und und und.. gemacht. Und wer mich kennt: Das habe ich auch gemacht und mich bei der Wendelsteinrundfahrt ausgetobt und viele schöne Radtouren jetzt auch im Schwarzwald und den Hoch-Vogesen in Frankreich gemacht.
Warum habe ich im Frühjahr so spontan und begeistert bei dem Vorschlag meiner Frau zum Urlaub in den Vogesen ja gesagt? Richtig, der Triathlon de Gerardmer war der Grund. Wir sind also direkt an den Lac de Gerardmer zum Camping gereist und haben unseren Urlaub verbracht – das sportliche stand zwar nicht im Vordergrund, jedoch hat es sich auch gut ergeben, das Bike über die Vogesen zu fahren und so auch die Vogesen-Etappe der Tour de France aus dem Jahr 2009 von Vittel nach Colmar zu fahren. Der ersten Teil von Vitell nach Gerardmer war eher ruhig und flach, schliesslich hat sich das Feld da ja auch eingerollt, bin auch nur 75 km unterwegs gewesen auf mässig guten Straßen, aber ich habe ich ja auch noch eingerollt. Im Schnitt hatte die Strecke dann auch nur 900 Höhenmeter.
Die nächsten Tage habe ich kleinere Abstechern rund um Gerardmer gemacht und ich wurde mit Höhenmetern nicht enttäuscht. Irgendwie konnte man auf den kleineren Straßen nicht mal einfach so einrollen, es ging immer gleich hcoh und das nicht zu knapp. So hatte dann auch die kleinste Runde mit knapp 35 km über 800 Höhenmeter, zu Teilen war ich ja dann auch schon auf der Triathlonstrecke. Ich habe das an den unzähligen entgegenkommenden Triathlon-Bikes schnell gemerkt. Und der Respekt vor der Triathlon Radstrecke – 93 km über 1800 Höhenmeter – wuchs.
Mal abgesehen von den ersten Tagen, als es so kalt war dass ich nachst mit 2 paar Socken und Pullover geschlafen habe und völlig erkältet über Abreise nachgedacht habe, hat sich die Triathlon-Stimmung von Tag zu Tag aufgebaut und nach der Pasta-Party, gefühlt 1500 kcal an Nudeln gegessen, mit Michel zusammen die Lage besprochen war es klar: Samstag ist Raceday!
Und es war “Haute Triathlon”, ein Hochgefühl an Stimmung, Sport, Faszination, Kampf, Leidenschaft. Der Charakter dieser Veranstaltung hat mich für 5:45 h in den Bann der Hochgefühle gezogen. Ich hatte das Gefühl, im Ziel eigentlich erst gerade den Startschuss gehört zu haben. Mit meinen Kindern im Arm, die mich bestens an Rad und Laufstrecke supportet haben, ging es dann auch gleich danach in den kalten See zum Baden, irgendwie musste ich mich neutralisieren. Die Anstrengung von den vielen Höhenmetern auf dem Rad oder beim Laufen, wo jede 7 km Runde auch mit 80 Höhenmetern zu Buche schlug, hat sich körperlich nicht wirklich bemerkbar gemacht, so habe ich am Montag einen kleinen Berglauf unternommen, was ich super abenteuerlich fand. Also hochkommen nicht so, herunter ist es für mich (schweren Athleten) schon interessant. Habe bis heute blaue Zehen von dem Bremsen, ich glaube das muss ich dann noch mal üben.
Die schönste Radetappe dann am letzten Urlaubstag, von Gerardmer nach Colmar.. Was haben die Franzosen sich dabei nur gedacht? Auf den Col de la Schlucht hoch, nach Munster herunter und dann rechts im Hinterland hoch.. Ich habe das erst spät gecheckt, dass da zwei mal die 1. Kategorie der Bergwertung gefahren wurde. Meine Sponser-Riegel haben gerade so bis Colmar gereicht, aber war dann mit 3 Kugeln Eis und einem tollen Abendessen in der Stadt auch wieder gut aufgefüllt. Und was wollte mir der erste Platten der Saison auf dem Weg von der Eisdiele zum Parkplatz sagen? Die Luft ist/soll raus.