Triathlon Rennberichte

15 Jahre Challenge Roth – größtes Langdistanzrennen der Welt

Die Marke “Challenge Roth” feiert ihren 15. Geburtstag. Mit rund 3.400 Einzelstartern und 650 Staffeln aus über 70 Nationen, einem Top-Starterfeld und rund 260.000 erwarteten Zuschauern wird der DATEV Challenge Roth, die weltgrößte Triathlon-Veranstaltung auf der Langdistanz, am 17. Juli 2016 zum 15. Mal unter dem Challenge-Label ausgetragen. Insgesamt findet das berühmte Triathlon-Festival in der europäischen Triathlon-Hochburg bereits seit mehr als drei Jahrzehnten (erste Austragung 1984) statt und ist längst Legende. Der 15. Challenge-Geburtstag, der dieses Jahr mit vielen Highlights gefeiert wird, markiert zudem den Eintritt in eine neue Ära: Ab 2016 hat die Marke „Challenge“ in Roth eine längere Tradition als zuvor Ironman (14 Jahre). Gegründet im Jahr 2002 von Herbert Walchshöfer, wurde aus dem Challenge Roth (seit 2013 DATEV Challenge Roth) in den letzten eineinhalb Jahrzehnten eine Riesen-Erfolgsgeschichte. Dabei waren die Anfänge des neuen Labels eher fränkisch-bescheiden. 

Eigenständige Qualitätsmarke gegründet

Die Vorgeschichte ist bekannt, nach 14 „Ironman“-Jahren hatte es 2001 eine wichtige Zäsur gegeben: Der damalige Präsident der WTC wollte Veranstalter Detlef Kühnel unakzeptable finanzielle und organisatorische Forderungen diktieren, die dessen unternehmerische Freiheit in unzumutbarer Weise beeinträchtigt hätten. Für Kühnel war der Fall klar: Er kündigte kurzerhand den Vertrag und gab das „Ironman“-Label freiwillig und bewusst an die WTC zurück. Sein Nachfolger Herbert Walchshöfer wagte einen Neuanfang unter neuen Vorzeichen, aus dem alten „Ironman“ wurde 2002 der neue „Challenge“. Dank des schnell gefundenen Titelsponsors Quelle (dem bald die Deutsche Post, die N-ERGIE und die Sparkasse Mittelfranken-Süd als weitere Partner folgten) konnte das Traditionsrennen im Juli 2002 erstmals als neue, eigenständige Qualitätsmarke „Quelle Challenge Roth“ in der deutschen Triathlon-Hochburg ausgetragen werden. 

2002 – Bescheidene Anfänge

Sportlich war die „Challenge-Premiere“ am 14. Juli 2002 zweifellos ein Erfolg (Lothar Leder gelang der Hattrick mit einer Siegerzeit von 8:17:25 Stunden), in wirtschaftlicher Hinsicht war das Unternehmen von Herbert Walchshöfer und seiner Frau Alice in diesem ersten Jahr aber längst noch nicht in trockenen Tüchern. Zusammen mit wenigen Teilzeit-Angestellten wurde die Organisation des Wettkampfs im Keller des privaten Einfamilienhauses abgewickelt. Außer mit den räumlich beengten Verhältnissen hatten die Walchshöfers auch mit der unsicheren finanziellen Lage zu kämpfen, denn zunächst war nicht klar, ob die Athleten der neuen Marke die Treue halten würden. Da war es schon eine riesige Erleichterung, als um die Weihnachtszeit 2001 an einem einzigen Tag 25 Anmeldungen gleichzeitig (damals noch schriftlich und analog) im Briefkasten lagen – das schönste Weihnachtsgeschenk für die Familie Walchshöfer. Letztlich waren es dann 1.340 Einzelstarter (plus 520 Staffeln), die die Premiere des „Quelle Challenge Roth“ miterlebten. Ein guter Anfang, aber noch nicht genug. 

2003 – Herzschlagfinale leitet Wende ein

Die Wende kam bei der zweiten Auflage des Quelle Challenge Roth 2003 mit dem berühmt gewordenen „Herzschlagfinale“ zwischen Lothar Leder und Chris McCormack. Auf den letzten zweihundert Metern suchte Leder die Entscheidung, in einem unglaublichen Spurt gewann er drei Sekunden vor seinem Konkurrenten. Der daraufhin einsetzende Medienhype half dem Unternehmen Challenge enorm, die Teilnehmerzahlen stiegen in den Folgejahren rasant an, bald durfte sich der Quelle Challenge Roth „größtes Langdistanzrennen der Welt“ nennen.

2011 – Roth schreibt Triathlon-Geschichte

Die Erfolge ließen in der Folgezeit nicht auf sich warten. Die Wettkämpfe sind jedes Jahr binnen Sekunden ausverkauft, weltberühmte Athleten geben sich in Roth die Klinke in die Hand, die Rekorde werden nach wie vor in Roth gemacht. 2011 fand erstmals die Offizielle Triathlon-Europameisterschaft der ETU auf der Langdistanz in Roth statt. Das glanzvolle Triathlon-Festival endete mehr als angemessen: mit einer doppelten Weltbestzeit von Andreas Raelert (7:41:33) und Chrissie Wellington (8:18:13). Das hatte es im internationalen Triathon-Zirkus zuvor noch nie gegeben, Roth schrieb wieder einmal Triathlon-Geschichte.

2016 – Ironman Weltmeister Jan Frodeno 

Mit dem besten Triathleten der Welt, dem Olympiasieger von 2008 und aktuellen Hawaii-Sieger Jan Frodeno, feiert der DATEV Challenge Roth am 17. Juli 2016 seinen 15. Geburtstag. Für seine Roth-Premiere hat der Weltmeister angekündigt, die Weltbestzeit von Andreas Raelert zu pulverisieren. Die Augen der Triathlonwelt werden an diesem Tag wieder einmal auf Roth gerichtet sein, um „Frodo“ und den DATEV Challenge Roth zusammen mit Athleten und Zuschauern aus aller Welt zu feiern. Für das Familienunternehmen der Walchshöfers, für die treuen Wettkampfleiter, den gesamten Triathlon-verrückten Landkreis und die freiwilligen Helfer ist die Tatsache, dass der Triathlon-Weltmeister sich bewusst für einen Start beim DATEV Challenge Roth statt beim Ironman Frankfurt entschieden hat, eine schöne Bestätigung für die stetige Investition in Service und Qualität des Wettkampfs – ein „Ritterschlag“ sozusagen. 

Das heutige Rennen in Roth

Bis heute hat sich das Rennen mit seinen Side-Events zu einem wahren Triathlon-Festival bestätigt, so messen sich auf der Junior-Challenge am Vortag des Hauptrennens, viele junge Triathleten. Der Challenge Women Run ist originell und wird immer beliebter. 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Redaktion | blog by triafreunde.com

Redaktion

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