Triathlon Rennberichte

Ironman Hawaii – Mission completed

02:45 Uhr beginnt mein Renntag. Frühstück wie immer Toast mit Honig dazu einen Tee. Dann noch Getränke mixen und die Trinkflaschen befüllen. Um 04:35 Uhr es ist noch stockdunkel und wir fahren  mit dem Auto gen Kona.

Hier steht als erstes das Body Marking auf dem Programm. Man bekommt hier mit Zahlenstempel seine Startnummer auf die Oberarme tätowiert.  Dann geht es zum Wiegen, nein wir sind hier nicht beim Boxen, doch das gehört hier zum Programm.

Danach geht es endlich in die Wechselzone. Hier wird nun alles gerichtet. 8,5 bar Luft in die Reifen, Getränke in die Flaschenhalter und Powerbar Riegel an den Rahmen… Ich unterhalte mich mit meinen Nebenleuten und wir stimmen uns auf das Rennen ein.

Um 06:35 nach dem Start der Damenprofis begebe ich mich in Richtung Wasser. Dieses ist heute leider etwas unruhiger als die letzten Tage. Ich schwimme in Richtung Startlinie. Dies ist mal wieder ein sehr emotionaler Moment. Oft habe ich den Ironman auf Hawaii über den Live Ticker verfolgt und nun bin ich mittendrin.

Um 07:00 kommt der Startschuss aus der Kanone und es geht endlich los. Mein Schwimmen ist ok nach 1:15h komme ich aus dem Wasser.  Nun ab aufs Rad und Gas geben. Dies funktioniert am Anfang auch sehr gut. Auf dem Weg zum Wendepunkt in Hawi kommt dann aber der Wind. 10 Meilen vor der Wende fahre ich nur noch knapp über 20kmh und der Wind bläst ordentlich.

Der Rückweg von Hawi ist dafür ein Traum.  Mit ordentlich Rückenwind fliege ich die Straße entlang und der Tacho klettert teilweise auf knapp 60kmh.

Leider ist dies aber auch schon bei km 110 wieder vorbei. Nun sind wir wieder auf dem Queen-K Highway und haben leider Gegenwind. Zum Glück habe ich noch Power in den Beinen, so dass ich noch viele Athleten überholen kann. Der Schnitt geht dennoch den Bach runter. Bei km 140 kommt es an einer Verpflegung zu einer ganz heiklen Situation. Wir fahren zu dritt nebeneinander und der Athlet rechts von mir zieht immer weiter rüber. Ich kann nicht mehr ausweichen und er fährt mich hinten ins Rad. Ich kann mich zum Glück auf meinem Rad halten, doch er stürzt leider. Dies ist natürlich alles andere als schön, doch solche Dinge passieren leider. Ich komme noch einmal mit dem Schrecken davon und kann unbeschadet weiterfahren.

Mit 5:17 h Bikesplit erreiche ich wieder die Wechselzone und schnüre nun meine Laufschuhe.

Ab geht es raus auf den Alii Drive. Die Sonne brennt vom Himmel und jede Abkühlung durch kaltes Wasser, Eis etc. sehne ich herbei. Ich komme gut ins Laufen und meine Aufholjagd geht weiter. Meine Eltern sehe ich nach 3km ebenfalls am Streckenrand. Dies motviert natürlich noch einmal zusätzlich. Nach den Wendepunkt bei km 8 geht es wieder zurück.  Nochmal an meinen Eltern vorbei und dann die Palani Road hoch wieder auf den Highway, nur diesmal zu Fuß.

Es wartet der härteste Teil der Laufstrecke. Laufen auf dem Highway durch die Lavafelder bis zum Energy Lab. Hier kommt auch meine Schwächephase zwischen km 22-29. Ich werde langsamer und die 3h Marke werde ich am heutigen Tage auch nicht knacken, doch dies ist unter diesen Bedingungen auch keine Schande…

Bei km 29 nehme ich den Beutel mit Eigenverpflegung auf, diese beinhaltet bei mir: Spezialdrink und die schon erwähnten Powerbar Cola Fruchgummis mit Gelkern. Diese scheinen wunder zu wirken und ab km 30 bekomme ich die zweite Luft und kann nochmal ordentlich aufs Tempo drücken. Die letzten Kilometer fühlen sich echt gut an. Es macht Spaß einem nach dem anderen zu überholen ;) Nach 3:13 h ist mein Marathon nun auch geschafft und ich biege auf die Zielgerade ein.

Diese letzten Meter genieße ich in vollen Zügen. Nach 9:52 Minuten überquere ich die magischste aller Finish Lines im Triathlon und höre die magischen Worte der einzigartigen Stimme des Kommentators „Christian you are an IRONMAN!!! YESSSSSSS”

Ich bin überglücklich und stolz über dieses Finish. Ich habe mir heute wirklich einen Lebenstraum erfüllt! All die Strapazen sind vergessen und nun heißt es einfach genießen.

Ich hole mir meine Medaille und meine Finisher Shirt ab. Gehe zur Massage und nehme die „gesunde” After Race Verpflegung mit Cola, Pizza und Sandwiches zu mir ;) !

Gegen 18 Uhr treffe ich dann meine Eltern. Diese sind ebenfalls überglücklich und stolz wie Oscar! Um 19 Uhr machen wir uns auf den Heimweg ins Appartement, doch vorher noch Stop beim Supermarkt. Ich brauche jetzt erst einmal ein Bier mit Alkohol und Icecream!!!

Um 22:30 sind wir dann noch einmal an der Finish Line zur bekannten Finish Line Party. Hier feuern wir die letzten Finisher an, welche bis Mitternacht ins Ziel kommen. Die Stimmung ist grandios und es ist der perfekte Abschluss eines Tages, welchen ich nie in meinem Leben vergessen werde.

Erst gegen 01:30 Uhr schlafe ich dann glücklich und zufrieden ein.

Mahalo Euer
IRONMAN Christian

Bild mit freundlicher Genehmigung von Redaktion | blog by triafreunde.com

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