Tom's Triathlon Blog

Doppelsieg in Erding

So ein Tagtraum fängt an, wenn Sonntag morgen um 6 Uhr die (Triathlon) Family schon in Sportsachen gekleidet durch die Wohnung rennt und ein kleines Frühstück vorbereitet. Das war so gefühlt der Übergang vom Nachttraum – der Kaffee wirkt und der Blick aufs Wetter aus? Kann das sein, trocken und ein Hauch von Sonne? Ich packe mal in 3 Minuten (länger hat es nicht gebraucht) meine Triathlon Minimal Ausstattung und packe das Auto für die Fahrt nach Erding.

Stadttriathlon Erding – bisher habe ich davon als Einzelstarter Olympische Distatnz ja immer nur den Part ab 10 Uhr mitbekommen. Aber 8 Uhr geht es  hier auch schon rund – Checkin und Wettkampfbesprechung für die Kleinen – geordnetes Chaos. Ein wirklich netter Moderator der “Bernd” gut sichtbar mit Flagge umher rennen lässt und so die Wege in der Wechselzone anschaulich skizziert. Jede Gruppe hat einen Guide und Eltern stehen gebannt hinter dem Zaun. Irgendwie schaffen es dann doch alle, rechtzeitig am Start zu stehen und Handys bereit zum Knipsen – steht auch mein kleiner beim Duathlon der Schüler am Start.

Ja, es sind ein Dutzend Kinder, die in die Wechselzone stürmen und dann aufs Rad dem Motorrad hinterher ballern. Ausser Sichtweite fahren die Kleinen auf der Radstrecke – ich selber versuche noch beim Start meiner kleinen Tochter behilflich zu sein, aber in der Aufregung ist alles ein bisschen anders. Und da sieht man schon die Kinder in die Wechselzone einfahren – ich suche mit Adleraugen und iPhone meinen Kleinen, wo ist er? Ich sehe ihn nicht am Rad – da kommt das “Führungsfahrrad” und mein Kleiner mit knallrotem Kopf hinterher? Wahnsinn!

Jetzt drehe auch ich durch, kurz dahinter der Verfolger und meine Gedanken, wird er es druchhalten, was er wohl denkt? Dann sehe ich ihn entgegenkommen und .. er .. immer noch mit rotem Kopf Richtung Ziel.. Tom – sprachlos.. (mir läuft innerlich ein Meer aus Freudentränen). Die Schlagzeile “STARK schlägt GÖHNER” .. wird erst später zum Thema des Abends, nach dem klar ist, das der kleine Göhner auf 3. Platz mit auf dem Podest steht .. 

Kiddies – Ihr seid großartig, ich gratuliere euch allen!

Die Schlagzahl erhöht sich mit Starts, Schüler D und ein großes Getöse – jetzt beim Laufen – oh nein, sie hat einen offenen Schnürsenkel, verpasst beim Wechsel aufs Rad bestimmt 4 Plätze, der Helm klemmt .. Und sie strengt sich an, richtig an und Du stehst hilflos am Zaun – und jetzt laufen die Tränen auf beiden Seiten – Kind ist unzufrieden über Platzierung, dabei hat sie sich so sehr angestrengt, das ist Sport, ein Auf und ab!.. Trost spenden..

Part 2 – Jetzt ist PAPA dran!

Puh, nachdem sich die Emotionen abgekühlt haben ist es 10 Uhr durch und “Papa, jetzt mach du doch auch mit, wenn wir schon hier sind”. Eigentlich will ich mich ja drücken, Preis/Leistung und eigentlich stehe ich nach dem Theater der letzten Jahre mit den Kampfrichtern nicht mehr so grün mit Erding .. Aber jetzt bin ich hier und meine Rest-Form aus Lanzarote – mal sehen was ich hier drücken kann. Zack, ich heisse Jochen (Startnummer geerbt) und einen dicken Schein bezahlt. 2. Startwelle ist doch gut.

11.03 Uhr also der spontane Start zum Triathlon, Emotionen sind wirklich niedrig, ich habe einfach nur Lust auf Schwimmen, Rad und Laufen. Start-Schrei vom Moderator ;) und los .. Will hier keine mitschwimmen? Ich bin an 2. Stelle – kann ja nicht sein.. Das blieb auch so und schon einige an roten Badekappen eingeholt.

Ach und jetzt Radfahren, nach der richtig langen Wechselzone dann aufs Rad – wetter etwas kühl aber trocken – nur nach Gefühl fahren. Beginne ich die ersten 10 km mit 41km/h Schnitt? Ah, leichter Rückenwind, das ist die Erklärung. Der Rundkurs 2 mal zu befahren – bei der 2. Runde wird es auf der Gegenseit voller – aber alles ganz entspannt, keine Lutscher!

Im Dreiklang mit Katrin Esefeld und Lisa Zimmermann immer im Abstand von gut 8 Metern rotiert .. Ne, jetzt will ich es wissen, es geht ja um nix lasse ich mich auf das letzte Viertel mal gehen und drücke was ich kann.. Die letzten 2 km keiner mehr in Sicht und in Wechselzone entspannt alleine einfahren.. Huih, jetzt den 38er Schnitt perfekt gemacht – jetzt bekomme ich Lust ..

Auf die Laufstrecke und der Muskelkater vom Donnerstag verschwindet nach gut 1,5 Kilometer, da überholt mich eine Staffelstarterin – legt voll gutes Tempo vor. Und jetzt kenne ich Erding wieder gut – die Runden machen spass und Family feuert an. Auch Henrik (dem ich den Wettkampf hier ausdrücklich widme) steht an der Strecke!! Ok, jetzt bin ich wieder vor der Staffelstarterin vorbei und ich habe richtig Bock. Nach km 8 bin ich heiss gelaufen, wie schön ist Triathlon!!!

Im Zielkanal – ne .. mache ich keinen Zielsprint, ich geniesse den Zieleinlauf mit meinen Kiddies – das Buffet wird wie immer für alle geplündert und so macht es Spass.

Jetzt kommt was neues, nach 1h zirka erfahre ich, dass es zum AK-Sieg gereicht hat? Wie cool ist dass denn. Vater-Sohn-Pokal? Yeah, jetzt wird bis zur Siegerehrung geblieben.. 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Redaktion | blog by triafreunde.com

Tom Stark

Seit 20+ Jahren Triathlet und begeisterter Triathlon Coach. Zu meinen Erfolgen zählt das Finish von 20 Triathlon Langdistanzen, davon 8 mit einer Zeit von unter 10h. An zahlreichen Olympische Distanzen und Mitteldistanzen teilweise mit Top 50 Platzierungen oder den Sieg in der Altersklasse belegt.

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