Juhu, es ist vollbracht. Wie ihr von dem Top-Blogger Thomas schon erfahren habt, die Ironman-Distanz auf der Challenge Roth habe ich gestern mit einer sub-11 gemeistert. Genauser gesagt mit 10:38:55 h. Damit habe ich mir alle meine und EURE Ziele geschafft. Nach dem heutigen Tag, weiss ich auch, dass ihr es mir alle nicht so schnell zugetraut habt. Glaube ich Euch gerne, ich nämlich auch nicht ;)
Wie es war? Fantastisch! Bevor ich jetzt meine beste Triathlon-Bewertung auf triafreun.de abgebe, eine Kurzfassung vom Rennen: Die Orga bekommt von mir 6 von 5 möglichen Sternen, ich hatte keine Wünsche offen, das Organisationsteam und deren vielen Erfüllungsgehilfen haben einen fantastischen Job gemacht. Was mich wirklich positiv beeindruckt hat, wieviele 1000 Hände an der Verpflegung mitgeholfen haben. Auf so einer Langdistanz ist es ja schon so, dass man bei jeder, zumindest bei jeder zweiten Station zugreift. Und das mal hochgerechnet auf 2500 Athleten.. unglaublich.
Die Strecke: erprobt und super gesichert. Vom Schwimmstart her eine sehr gute Chance, für Schnell-Starter, d.h. wenn man es schafft, die ersten 10m schnell anzugehen, hat man seine Ruhe, denn es ist so schön breit im Kanal, das man die eingeholten Schwimmer bequem “umschiffen” kann.
Die Radstrecke fast vollständig frei von Autos, viele Kampfrichter unterwegs, waren fast nicht nötig, weil alle sehr brav gefahren sind. Die stimmung auf der Strecke einmalig, soviele begeisterte Zuschauer gepaart mit Moderationsbühnen und super-Musik macht es einem sehr kurzweilig.
Hin zur Laufstrecke haben einem die vielen Helfer nicht nur beim Beutelfinden geholfen, nein, selbst beim Ankleiden haben einige den hilfsbedürftigen Sportskanonen geholfen. Die Strecke selber war klasse, die langen Geraden und aller 2,5km erreichbaren Verpflegungsstationen waren eine Wucht.
Dazu, wie ich den Triathlon erlebt habe. Bei der Anreise habe ich schon ein leichtes Lampenfieber verspürt, das hat sich wohl nach aussen am meisten gezeigt, dass ich die ganze Zeit auf Nahrungssuche war, also immer nach dem gegiert, was ich an Kohlenhydraten gesehen habe. In Roth dann mit fränkischer Gelassenheit begrüßt worden. In der Nähe vom Schwimmstart war ein bewachter Parkplatz, auf dem wir Zelte und Campingwagen gesichtet haben, also nichts wie hin: “Was hädden sie den vor?”, “dann kommse mal midd”. Absperrleine in die Hand und das Terrain markiert, wo wir unser Zelt aufgeschlagen haben.
Dann zum Startnummernausgabe nach Roth, dort durch die Triathlon-Messe gedrängt. Nach dem Rad-Checkin doch schon bemerkt, dass die Socken fehlen. Ein ungeschriebenes Gesetz, es fehlt immer irgend was.
Sehr coole Wettkampfbesprechung, die Vortragenden haben sich wirklich Mühe gegeben. Alles überstanden und der Abend konnte ausklingen.
Schlafen bis 5 Uhr, dann haben wir auf dem Zeltplatz die Musik vom Schwimmstart gehört, Triathlon-Romantik pur! Auf zum Schwimmstart und nur noch über die langen Autoschlangen gewundert und dass die Brücke voll mit Leuten stand, unglaublich um diese Zeit! Den Start der Profis mitverfolgt und dann war es klar, das einem die Stunde geschlagen hat.
Schwimmen war sehr gut, der viele Platz und die gute Orientierung haben die schnelle Schwimmzeit hervorgerufen, nur die Markierung auf dem Boden hat im Vergleich zum Hallenbad gefehlt. Viele andersfarbige Badekappen überholt, ein Zeichen!
Die Radstrecke habe ich versucht, ruhig anzugehen, wie ich so von allen Seiten gehört habe. Nach der ersten Runde mit einer 2:40 h auf 90 km doch einen flotteren Schnitt (34km/h) als gedacht, aber der Puls bei um die 135 sehr ok. Habe aber in der zweiten Runde es noch ruhiger angehen lassen, um Körner zu sparen. Ab km 150 doch in die Phase “mh, schon ein bisschen dicke Beine” gekommen. Die Stimmung an der Strecke aber ungebremst, jetzt habe ich auch mein Schatzi gesehen, da war die Welt wieder in Ordnung.
Die Laufstrecke bin ich mir einem 5’er Schnitt auf dem Kilometer angelaufen, mein Magen sagte mir nach km 7, dass dieses Tempo ihm nicht bekäme. Ok, habe mir gedacht, da noch 35km folgen willst du mal hören und versuchen was festeres zu essen. Milchreiskuchen, will schon runtergehen, ein bisschen hat es gebracht aber bei km 8 war ich im flow. Mein Ziel war ja auch, beim Marathon durchzulaufen, abgesehen von der Verpflegung ist mir dies auch gelungen. Bei km 33 kam ein Runners-High, irgendwie meinte ich, jetzt fliegen zu müssen, zum Glück war das bei km 35 wieder vorbei, weil die Beine doch schwer wurden.
Nun ja, dann endlich kam meine Marke von km 37, also im Kopf nur noch 5 km vor augen gehabt. Wollte nichts mehr anbrennen lassen und habe die Beine laufen lassen und fand es einfach Riesig, im Zielkanal einzulaufen. Links und rechts arme abgeklatscht, ein
befreihendes und beglückendes Gefühl ein Ironman
zu sein.